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Future-Fashion: Mode aus dem 3D-Drucker
Im Bezug auf 3D-Drucker wird häufig von der nächsten „Industriellen (bzw. technologischen) Revolution“ gesprochen, mit der das so genannte Rapid Prototyping ermöglicht werden soll.
Insbesondere in der Industrie, aber auch in der Medizin und im Design-Bereich liefert dieser neue Art des Druckens viele Vorteile. Wie die Mode damit revolutioniert werden kann, zeigt jetzt Designerin Catherine Wales. Im Londoner Design Museum ist aktuell bereits eine Ausstellung zu den neuen, begehrenswerten Möglichkeiten zu sehen.
Von der Nähmaschine zum 3D-Drucker
Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der 3D-Drucker die Nähmaschine ablösen wird. Weniger Designbegabte können Muster dann einfach downloaden, an ihre Maße anpassen und ein Accessoire oder sogar ein ganzes Kleidungsstück einfach ausdrucken. Die Kreativen unter uns können die Designs vor dem Druck natürlich auch selbst entwerfen. Catherine Wales, Designerin, ist eine der Pionierinnen auf diesem Gebiet. Mit der Vision, das Diktat der Größen der Modeindustrie, das schon die ein oder andere Frau zur Verzweiflung getrieben haben könnte, zu brechen, hat sie sich aufgemacht, eine der Revolutionäre der Modewelt zu werden.
Wales arbeitete bereits bei Yves Saint Laurent und Gap, schnell wurden die Größenunterschiede zwischen verschiedenen Ländern jedoch zum Ärgernis für sie – sie stellte sich auf die Seite der Kunden. Am Londoner College of Fashion wurde sie dann von den Möglichkeiten des 3D-Drucks in den Bann gezogen: Mit der neuen Technologie ist es möglich, Mode extrem schnell an individuelle Maße anzupassen – und sie dennoch in Masse zu produzieren.
Zwei Fliegen werden mit einer Klappe geschlagen. Darüber hinaus gab Catherine Wales in einem Interview an, dass es sie zusätzlich begeisterte, wie viele Millionen von Dollar man einsparen könnte, wenn man Prototypen der Modelle während dem Entstehen einer Kollektion mit dem 3D-Drucker anfertigen könnte. Zwei der Designs von Wales sind nun im Design Museum London als Bestandteil der Ausstellung „The Future is Here: A New Industrial Revolution“ zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich damit, wie digitale Technologien Handarbeit und Produktion revolutionieren können.
So wird 3D-Mode hergestellt
Beim 3D-Drucken können verschiedene Techniken und Materialien zum Einsatz kommen, in der Regel handelt es sich dabei um Kunststoffe. Für die Accessoires von Catherine Wales wurden Nylon-Puder genutzt, das mit dem Laser Sintering-Verfahren verarbeitet wird. Dazu wird eine Lage des Puders auf eine Druckunterlage aufgetragen, vom Laser erhitzt, geschmolzen und so schließlich in die gewünschte Form gebraucht.
Das Puder wird Lage für Lage aufgetragen, während die nächste Lage aufgetragen wird, härtet die vorherige aus. Nylon bietet sich als Werkstoff zum Herstellen von Kleidung und vor allem Accessoires im 3D-Druckverfahren an. Der im Foto dargestellte Schulterüberwurf wurde beispielsweise aus 111 einzeln ausgedruckten Federn in diesem Verfahren hergestellt.
Auch andere Labels experimentieren bereits mit der neuen Technologie. So entwarf Iris van Herpen bereits entsprechende Designs für Björk und Lady Gaga, Juweliere nutzen die Technik zur Erstellung von Prototypen und Nike hat erst kürzlich Fußballschuhe herausgebracht, deren Stollen mit 3D-Druckern hergestellt worden sind.